
500 Mio für (IT) Administratoren in Schulen
Ein Beitrag auf LinkedIn gibt mir heute den Anstoß dafür, endlich offiziell Co-Edu.de bekannt zu machen. Der unerwartete, schlimme Ukrainekrieg hat mich davon abgebracht. Es ist auch wirklich ein komischer Gedanke, dass ich den 22.2.22 als Starttermin für Co-Edu gedacht hatte und an dem Tag die Vorzeichen des Angriffkrieges ab 24.2. zu sehen waren.
Dabei sollten wir doch Alle die Welt zu einem besseren Ort machen wollen! Nachhaltige Entwicklung? Leider werden die #SDG´s gerade massiv mit den Füssen getreten …
Auf jeden Fall stand im Beitrag von Silke Weiss z.B.: „In Zukunft werden zehntausende Lehrer:innen fehlen, … 20.000 – 80.000! Diese Lücke kann nicht mehr allein durch Lehrkräfte gefüllt werden, es werden Quereinsteiger gebraucht!“
Doch das ist nicht alles: Es fehlen bereits deutlich mehr IT-Fachkräfte! Wie also soll digitale Bildung gelingen können? Die Transformation des Bildungssystems ins digitale Zeitalter?
Nun: Davon rede ich* bereits seit 2018 !
*Susanne Braun-Speck, Entwicklerin von Co-Edu.de – Damals schrieb ich Karin Prien und dem Bildungsministerium in SH, hatte Kontakt mit dem #BMBF und auch mit der Staatssekretärin von Dorothee Bär. Das BMBF sagte, auch das wäre Ländersache. Nun, da sind wir also wieder im föderalen #Bildungssystem, welches in vielerlei Hinsicht nicht zielführend ist.
Theoretisch sind auch Digitalpakt-Mittel verfügbar, womit externe Fachkräfte in Schulen bezahlt werden können.
In einer Pressemittellung des BMBF bzw. von Bettina Stark-Watzinger und Karin Prien vom 4.3.22 heißt es zur Beantragung von Mitteln aus dem Digitalpakt: „ … sie verfügen oft nicht über ausreichendes und hinreichend qualifiziertes Personal, um zügig die Mittel beantragen zu können. Hier braucht es unkomplizierte Verfahren und eine Finanzierung externer Beratungskosten. …“
Weiterhin steht dort: „Im Digitalpakt waren 500 Millionen Euro zur Förderung von Administratoren geplant, die sich um die digitale Technik kümmern sollen. … Im Zusatzprogramm für Administratoren flossen bisher rund 11 Millionen.“
Doch z.B. in der Schleswig-Holsteinischen Digitalpakt-Richtlinie sind Honorare / externe Berater nicht Gegenstand der Förderung (Stand: 11/2020.). Wie hätten sie hier also abgerufen werden können? Im Digitalpakt des Bundes sind aber tatsächlich projektvorbereitende und –begleitende Beratungsleistungen externer Dienstleister…“ vorgesehen, siehe Ziff. 3.2.4, siehe Quelle)
Das heißt: Es ist möglich! Freiberufliche IT- und Medien-Berater können in Schulen arbeiten!
Ich war in den letzten Monaten überwiegend mit Technik beschäftigt und habe diverse digitale Kunden-Projekte realisiert und Workshops gegeben. Corona war präsent. Jetzt die schlimmen Entwicklungen in der Ukraine (mein Hilfsprojekt: kijuaa.de)
Doch Co-Edu.de ist auch fertig!
Du bist Freiberufler? Referent für digitale Bildung? IT-Consultant? Netzwerktechniker oder Systemadministrator? Trage gerne dein Profil auf Co-Edu.de ein und lasse Dich in Zukunft von Schulen, Schulträgern, Weiterbildungs-Instituten finden und buchen.
Wer sein Profil auf Co-Edu.de sehr informativ und zielgerichtet ausfüllt, kommt mit auf die Startseite!

Co-Edu Plattform-Start am 22.2.2022
Es ist soweit! Endlich gehen wir mit Co-Edu.de online! Heute, am 22.2.2022.
Digitalisierung? Lehrkräfte-Mangel? Nachhaltige Schulentwicklung? Honorarkräfte können das Bildungssystem unterstützen! Auf der Co-Edu-Plattform sind sie zu finden. „Freiberufliche Honorarkräfte ersetzen die am Arbeitsmarkt fehlenden Lehr- sowie IT- und Medien-Fachkräfte. Sie unterstützen Schulen dabei, die digitale Transformation zu realisieren und Schule nachhaltig weiterzuentwickeln.“ Susanne Braun-Speck, Entwicklerin von Co-Edu.de c/o sii-kids & -talents e.V.
Selbst wenn jede Schule in Deutschland – immerhin 32.332 allgemeinbildende Schulen sowie 8.534 berufsbildende Schulen ( Quelle ) nur eine einzige IT-/Medien-Fachkraft bekommen sollte (was zu wenig ist bei Schulen mit Hunderten, wenn nicht sogar 1.000+ IT-Anwendern (Lehrkräften u. Schülern) – woher sollen diese Fachkräfte kommen? Fakt ist: Es gibt so gut wie KEINE Informatiker und Medienfachleute am Arbeitsmarkt, die das Bildungssystem für sich finden könnte. Die Einzigen, die zu moderaten Honoraren wenigstens tage-, wochen- oder monatsweise bzw. projektweise helfen können, sind einschlägig qualifizierte Freiberufler & Consultants.
Auf dem Co/Edu-Portal sind sie zu finden!
Siehe hier auch unser Pitch-Video vom Hackathon „Update Deutschland“ 2021 oder unser Projekt auf DevPost (Link):

Wir arbeiten gerade an der Website!
Co-Edu steht in den Startlöchern!
Aktuell arbeiten wir an dem Backend und auch noch an Kleinigkeiten im Frontend.
Freiberufler / Consultants können Ihr Profil bereits komplett einrichten!
Dazu bitte zunächst registrieren bzw. erneut einloggen und dann gerne das Profil im Dashboard, wie dieses hier (Beispiel). erstellen.

Digitalisierungs-Manager & Medien-Coaches für Schulen
Wie kann die Transformation zur „Digitalen Bildung“ in Schulen und Institutionen krisengerecht und nachhaltig gelingen, wenn Erfahrungen und Fachleute dafür fehlen? Insbesondere, aber nicht nur während der Corona-Krise? Wie kann Homeschooling / Distanz-Unterricht funktionieren, wenn es kaum technischen Support gibt? Wie können Medien- und Digitalisierungs-Knowhow IN Schulen verfügbar gemacht werden? Das trotz des IT-Fachkräftemangels am Arbeitsmarkt? Die Lösung in Kürze:
Freiberufliche Digitalisierungs-Manager & Medien-Coaches können Schulen unterstützen!
Solche Experten werden in Schulen grundlegend gebraucht, um digitale Bildung nachhaltig gestalten zu können. Genauso wie in Firmen – auf Dauer.
Mit Consultants4Education bzw. #Freelancer4Schools können auch akute Corona-Probleme gelöst werden: freiberufliche IT- und Medien-Experten könnten als Helfer in der Krise, als Lernbegleiter und Aushilfslehrkräfte eingesetzt werden, womit sogar drei Ziele erreicht werden würden:
- Corona-bedingten Lehrermangel ausgleichen
- Freiberuflern in der Krise ein Einkommen sichern
- IT- und Medien-Knowhow in die Schulen bringen.
Ist-Situation Herbst 2020: Der Schulalltag ist von AHA-L-Regeln geprägt sowie von Bildung, die entweder im Eiltempo oder auf Sparflämme läuft. Einige Schulen setzen auf Vorarbeit und verlangen von Lehrkräften und Schülern 150% Leistung. Andere Schulen setzen auf Minimalismus und specken den Lehrplan auf das Notwendigste ab. Mögliche CoVid19-Erkrankungen und eventuelle Quarantänen erzeugen Druck und Stress – seit vielen Monaten! Die mangelnde Erfahrung mit Homeschooling, mit Fernunterricht, der pädagogischen Herangehensweise und der digitalen Technik dazu, sorgt zunehmend für Stress. Obwohl die Lehrkräfte teilweise in Sachen Lern-Management-Systemen, Online-Konferenzen führen, etc. mittlerweile geschult sind, Glasfaserleitungen, WLAN und mancherorts neue Endgeräte vorhanden sind, funktioniert es dennoch sehr, sehr häufig nicht. Und: Schüler werden darin noch längst nicht geschult. Sie müssen alles erproben und weitestgehend zusehen, wie sie klarkommen. Funktionierende und nachhaltige digitale Bildung ist das nicht.
„Oft bricht die Internetverbindung ab oder ist grundlegend zu schwach; bei Online-Konferenzen haben viele noch nicht einmal Ton – wie soll so digital kommuniziert werden? Außerdem sind auch Schüler zwar Smartphone-affin, aber nicht in der Anwendung von Tablets mit all seinen vielen Software-Anwendungen (APP´s) s und Tools geübt. In meinen Workshops erlebe ich seit Corona-Krisenbeginn ständig solche Situationen oder bekomme sie erzählt. Manchmal auch mit Beschwerden – ich hätte ja gesagt, das empfohlene Online-Konferenztool würde super funktionieren“, ist Braun-Specks Erfahrung.
Tut es auch, die Probleme liegen woanders. Aber wo?
Eins weiß die Referentin ganz sicher: Am Online-Konferenztool selbst liegt es nicht. Sie selbst nutzt BigBlueButton, welches seit 2007 für die Bildungsbranche entwickelt wird. Es ist datenschutzkonform und bietet mehr integrierte Funktionen als ähnliche Tools: zum Beispiel ein digitales Whiteboard als Tafelersatz. Wenn ihre Kursteilnehmer Zuhause sind und sich vor dort in die Onlinekurse einwählen, gibt es vereinzelt Verbindungsprobleme. Insbesondere dann, wenn die Teilnehmer im ländlichen Raum leben. Doch in Schulen vor Ort gibt es sehr oft, fast unlösbare Probleme mit Internetverbindungen bei allen Teilnehmern.
Was ist jeweils die tatsächliche Ursache dafür? Liegt es am (W)LAN der Schule? Am Landesserver? An den Endgeräten? Am Benutzer? An alten Kabeln oder falsch verlegten? An den Online-Konferenztools selbst liegt es nicht – möglicherweise aber an dem Server, auf dem sie installiert sind. Oder weil gerade Zuviele zeitgleich darauf zugreifen. Doch: Die Server-Leistung (RAM/Arbeitsspeicher, Kernel- oder sogar Server-Anzahl) könnte erhöht werden – aber wer weiß das schon? Wer sollte in der Schule herausfinden, was nicht funktioniert? Generell und in der Krise unter Corona-Bedingungen?
Es gibt in den Schulen niemanden, der einschlägiges Knowhow und die Zeit für sowas hätte. Also Niemanden, der Netzwerk- und Systemadministrator ist, Content-Manager oder Dozent für digitale Anwendungen.
„Es gibt mehr als 150 IT- und Medienberufe, für welche jeweils eine einschlägige Ausbildung, meistens ein Studium, erforderlich ist. Entsprechend ist verwunderlich, dass Politik und Gesellschaft erwarten, dass nicht-digitalaffine Lehrkräfte das mal eben nebenbei lernen und leisten. Auch können Schüler allein keine Websites entwickeln oder sind als Smartphone-User am PC fit – es sind doch nicht alle Wunderkinder“, meint Braun-Speck, welche vor 19 Jahren (2002) das erste Berufe-Glossar der Branche erstellt hatte (siehe Quellen unten oder Link).
Zwar ist auch auf Bundesebene mittlerweile angekommen, dass Schulen „IT- und Medienexperten“ brauchen – aber: wann die kommen können, steht in den Sternen.
Dabei spricht die Politik von „Informatikern“, aber: Das ist das falsche Berufsbild.
Im Sprachgebrauch von Beteiligten des Bildungssystems wird ständig von Informatik-Unterricht und Informatik-Fachlehrern gesprochen, welche dringend gebraucht werden. Doch: Tatsächlich müssen Lehrkräfte wie auch Schüler KEINE Aufgaben von Informatikern ausführen können. Informatiker beschäftigen sich in ihrer Berufstätigkeit überwiegend mit der Entwicklung von Programmen, Software, Hardware und Systemlösungen, sowie mit Künstlicher Intelligenz, Maschinen-Programmierung oder zum Beispiel mit der Installation und Administration von Systemen & Netzwerken.
Lehrkräfte und Schüler brauchen in einer digitalen Welt “nur” Anwender-Kenntnisse.
In der elektronischen Datenverarbeitung (kurz: EDV) steht der Ausdruck “Anwender / User / Benutzer” für eine Person, die einen Computer, eine APP, ein Online-Portal oder andere digitale Medien benutzt. Zukünftig werden sowohl in Schulen, wie auch in fast allen anderen Berufsbereichen solche digitalen Anwender-Kenntnisse benötigt. Also zum Beispiel digitales Schreiben und Kommunizieren, online Recherchieren und Lernen, etc.
Klar wird: Für manche Aufgaben auf Dauer, sowie für neue Vorhaben und Projekte, sowie für die Corona-Krise werden einschlägig qualifizierte ITK- und Medien-Experten in Schulen gebraucht. Anders ist nachhaltige, digitale Bildung nicht möglich.
Bereits im Sommer 2018 entwarf Braun-Speck den Beruf des IT- / Digitalisierungs-Managers für Schulen (siehe Artikel) und versuchte, dafür im Bildungswesen Gehör und in der Wirtschaft Unterstützung zu finden. Solche Digitalisierungs-Manager oder auch Medien-Coaches sollen die treibende, führende und organisatorische Kraft zur Entwicklung und Einführung von Medienkonzepten und Technik sein. Für jede Schule einen Digitalisierungs-Manager war angedacht, denn:
Wie sollte sonst Digitalisierung in Schulen gelingen – mit beispielsweise 800 Schülern und 60 Lehrern (= 860 User), wenn kein einziger IT-Experte im Hause ist?
In der Regel ist es so, dass an einer Schule ein bis zwei Lehrer zwei Zusatzstunden pro Woche haben, um als technische Ansprechpartner und Supporter zu agieren. Bedeutet: sie haben ständig “Land unter” und wissen nicht, wie sie diese umfangreiche Zusatzaufgabe stemmen sollen. Erzählt wird auch von Schulen, wo die Schülertechnik-AG – auch oder insbesondere während des Unterrichts – diesen Job an der Schule machen. Hausmeister sind auch involviert. In manchen Bundesländern gibt es mittlerweile Medienzentren oder IT-Systemhäuser in öffentlicher Hand, sowie Beratungs- und IT-Unternehmen, aber … Es funktioniert ja nicht. Wie kann es sein, dass Schulen immer noch überwiegend alleine im Regen stehen?
Ein vergleichsweiser Blick in die Wirtschaft: In Unternehmen mit beispielsweise 860 Usern gäbe es eine ganze IT-Abteilung! Und externe Berater für neue Vorhaben und Projekte.
Zuletzt sprach Braun-Speck von der Situation und der Idee der Digitalisierung-Managern in Schulen im Juni 2020 mit ihrem gleichnamigen Impuls-Beitrag beim
Barcamp #SchuleNeuDenken von Dorothee Bär
Am 20.6. fand das Online-Barcamp #SchuleNeuDenken auf digitalitaet20.de statt. Veranstalter war das Bundeskanzleramt in Verantwortung der Beauftragten der Bundesregierung für Digitales, Dorothee Bär. Dabei: 1.700 aktive Teilnehmer plus Zuschauer, 32 Sessions (Aufgabenfelder), aufgeteilt in 80 Online-Konferenzräume (mit dem Tool BigBlueButton). In jeder Session gab es mehrere Impuls-Beiträge, welche dann in den Live-Sessions diskutiert wurden.
Leider wurde die Website des Barcamps https://digitalitaet20.de gehakt – aktuell (Stand: 6. und 7.11.20 morgens) ist die Website nicht erreichbar. Sie war gehakt worden und zwischenzeitlich mit Fremdinhalten gefüllt. Braun-Speck entdeckte das zufällig, weil sie Jemanden den Link zu ihrem Impuls senden wollte. Sie informierte sowohl die Staatssekretärin von Dorothe Bär – Dr. Dorit Bosch – wie auch die betreibende Agentur. Diese arbeitet bereits daran, die Website wiederherzustellen. Aber zum Glück gibt es noch eine weitere Domain, auf der die einleitenden Sessions des Barcamps erreichbar sind. Die von Braun-Speck ist diese > bitte Link im Webbrowser öffnen: https://digitalitaet20-impulse.de/?p=4273
Dennoch werden derzeit die Ergebnisse des Barcamps ausgewertet. Aber nicht vom Digitalisierungs-Ministerium, sondern von Privatpersonen und Unternehmern – warum? Dazu gab es bisher keine Antwort. Siehe Twitter unter den Hashtags #schuleneudenken #digitalitaet20
Problem: Der Arbeitsmarkt gibt solche Fachkräfte nicht her!
Selbst wenn die Politik bereits IT- / Digitalisierungs- sowie Medien-Experten im Bildungssystem vorsehen würde und die Finanzierung sichergestellt wäre: Am ITK-Arbeitsmarkt fehlen laut dem Branchenverband BITKOM circa 125.000 IT-Fachkräfte. Entsprechend gibt es KEINE Fachkräfte, die das Bildungssystem für sich finden könnte. ITK ist die Abkürzung von Informations- und Telekommunikations-Technik. Für die pädagogischen Aufgaben gibt es mittlerweile den Beruf des Medienpädagogen – aber welche Schule hat so jemanden? Wie viele sind davon auf dem Arbeitsmarkt verfügbar?
Die Einzigen, die zu moderaten Honoraren wenigstens tage-, wochen- oder monatsweise bzw. projektweise helfen können, sind hochqualifizierte Freiberufler.
Zwar könnten – bei ausreichender Mitarbeiteranzahl – auch IT-Systemhäuser und Beratungsfirmen solche Fachkräfte für Schulen liefern, doch: Dort kosten diese 1/3 bis doppelt soviel. Freiberufler sind dagegen inklusive aller Arbeitgeber- und Personalnebenkosten nicht teurer als zum Beispiel Lehrer. Das im Durchschnitt 75 €/Stunde (netto). Berechnung dazu siehe Quellen-Angaben oder direkt hier.
Insbesondere, aber nicht nur während der Corona-Krise, könnten Freiberufler aus der ITK-/ Digitalisierungs- & Medienbranche eingesetzt werden. Kurz: #Freelancer4Schools oder auch #Consultants4Schools.
Diese könnten als medienpädagogische Lernbegleiter & Coaches in Schulen unterstützen; dort und fernmündlich mit Rat und Tat (Support) helfen; auch Workshops geben, etc. Sie könnten die Aufgaben übernehmen, für die weder Lehrkräfte noch Hausmeister ausgebildet worden sind. Das geht auch kurzfristig und relativ spontan und würde enorm beim Homeschooling helfen! Zunächst stunden- oder tageweise? Auf jeden Fall auf Abruf und nur bei Bedarf. Das heißt, es entstehen keine Fixkosten. Außer Einzelne, die als schuleigene Digitalisierungs-Manager auf Dauer besser bleiben sollten und so für nachhaltige digitale Bildung sorgen können.
Um das realisieren zu können, brauchen Schulen im Grunde genommen nur einen “Topf”, sprich finanzielle Mittel, mit denen sie Freiberufler-Honorare bezahlen könnten. Möglicherweise aus den Vertretungsfonds? Dem Digitalpakt?
Sogar die am schlimmsten von der Corona-Krise gebeutelten Freiberufler, die Kreativen und Künstler, könnten in Schulen eingesetzt werden – als Lernbegleiter für digitale Bildung.
Wie das? Digital, digital, digital … Die Lehrpläne und Medienkonzepte sehen vor, dass Lehrkräfte und Schüler sich zunehmend mit Software-Anwendungen und Medien auseinandersetzen. Sie sollen digitale Texte schreiben, digitale Videos und Podcasts (Audios) erstellen, digitale Bilder und Videos – das ist digitaler Content!
Solch ein digitaler Content wird teilweise, nicht nur, von freiberuflichen Künstlern erstellt. Diese heißen Webdesigner, Content-Manager, Online-Journalisten, Video-Producer und und und. Sie könnten derzeit als Lernbegleiter in Schulen aushelfen – und Geld verdienen, wodurch sie dann nicht auf Hilfen vom Staat angewiesen wären.
Content ist eins der neuen Buzz-Worte im Bildungssystem!
„Content ist King“ heißt es seit Jahren in der Wirtschaft, wenn es um Online- und Social-Media-Marketing geht. Jetzt auch in der Bildung! Denn: Die Lerninhalte in Lern-Management-Systemen (kurz: LMS) sind Content. LMS basieren zudem auf Content-Management-Systemen – sie sind technisch in der Regel das Gleiche. Das bedeutet: Webdesigner können Lern-Management-Systeme betreuen, Lehrkräfte und Schüler in der Nutzung schulen und die Lerninhalte (Content) dafür produzieren. Ja, sogar freiberufliche Kunstmaler könnten die fehlenden Kunstlehrer in Schulen ersetzen – wenigstens zeitweise. Auch freiberufliche Event-Manager könnten bei Corona-Quarantänen helfen. Organisation und Planung ist ihr Job.
Aus welch einem Grund, sollen sie arbeitslos Zuhause sitzen, „Stütze“ bekommen, obwohl sie in Schulen gebraucht werden?
Klar wird durch diese Ausführung: Informatiker sind dafür nicht die Richtigen. Aber in der Kreativ- / Künstler-Branche sind die dafür passenden Fachkräfte zu finden. Sind sie Freiberufler und keine Festangestellten, sind sie auch in nennenswerter Zahl am Arbeitsmarkt verfügbar. Heute, während der Corona-Krise, aber auch auf Dauer.
Lehrer-Risikogruppen fit für Homeschooling machen.
Erste Aufgabe der Freiberufler könnte sein, die Lehrkräfte, welche zu Corona-Risikogruppen gehören und aktuell vorsorglich krankgeschrieben sind, absolut fit in Sachen digitaler Bildung zu machen? Dann könnten diese Lehrkräfte vorn Zuhause aus Arbeiten und Schüler unterrichten, die in Corona-Quarantäne sitzen.
Bleibt nur noch die Frage, wie nun diese Freiberufler bezahlt werden und wie sie mit den Schulen zusammenkommen. Finanzierung ist Bundes- bzw. Ländersache. Für die Prozesse und Technik dazu hat Braun-Speck ebenfalls ein Konzept parat und die technische Lösung dafür vorbereitet. Mit dem Bildungsministerium von Schleswig-Holstein steht sie dazu bereits in Kontakt. Doch um das aus den Angeln zu heben wird ein interdisziplinäres Team gebraucht, sowie die Förderung und Unterstützung der Politik und Wirtschaft.
Wie einige Andere meinen, sagt auch sie: „Digitale Bildung muss nachhaltig angelegt sein und kann nur gemeinsam gelingen. Wirtschaft und Bildung müssen hier eng zusammenwirken. Freiberufler (aus der Wirtschaft) für Schulen sind eine mach- und verfügbare sowie finanzierbare Ressource. Dafür suche ich Unterstützung!“ Kontakt: kontakt@media4schools.de
Urheber des Textes und der oben genannten Ideen siehe Link.
Quellenangaben:

Barcamp #SchuleNeuDenken #digitalitaet20 – unser Beitrag
Am 20.6. fand das Online-Barcamp #SchuleNeuDenken auf digitalitaet20.de statt. Veranstalter war das Bundeskanzleramt in Verantwortung der Beauftragten der Bundesregierung für Digitales, Dorothee Bär. Dabei: Die oben Gezeigten aus Session 2.8.. Insgesamt: 1.700 aktive Teilnehmer plus Zuschauer, 32 Sessions, aufgeteilt in 80 Online-Konferenzräume (BigBlueButton).
Dabei: Der Impuls-Beitrag „Digitalisierungs-Manager für Schulen?“ in Session 2.8. „Wie können Schulen für das 21. Jahrhundert entwickelt werden?“ von Susanne Braun-Speck (Media4Schools / Sii-Kids & -talents e.V.). So fing ihr Impuls an:
Wie soll Digitalisierung in Schulen gelingen, mit beispielsweise 800 Schülern und 60 Lehrern, wenn kein einziger IT-Experte im Hause ist? Wer leitet und steuert IT- und Medien-Projekte? Und schreibt ein Medienentwicklungskonzept mit IT-Knowhow? Wer beantwortet die vielen Fragen der Anwender? In diesem Beispiel der 860 Anwender? Wer liefert Support vor Ort? Wer installiert neue Geräte, z.B. digitale Whiteboards?
Link zu diesem Beitrag inkl. Video: https://digitalitaet20-impulse.de/?p=4273
Doch auch die Beiträge zur Session 4.4 „Wie können medienpädagogische Expertise oder andere außerschulische Partner Schule bei der Entwicklung von Medienbildung unterstützen?“ liefern passende Fragen, Wünsche und Antworten.
Für die, die es interessiert: Die Lösung für diese Thematik ist bereits zu 95 % realisiert > Co-Edu.de
Zusammenfassende Ergebnisse aus diesen beiden Sessions:
Ist-Situation laut Session 2.8.:
Laut Impuls: In der Regel ist es so, dass an einer Schule in SH ein bis zwei Lehrer zwei Zusatzstunden pro Woche haben, um als technische Ansprechpartner und Supporter zu agieren. Bedeutet: sie haben ständig “Land unter” und wissen nicht, wie sie diese umfangreiche Zusatzaufgabe stemmen sollen. Erzählt wird auch von Schulen, wo die Schülertechnik-AG – auch oder insbesondere während des Unterrichts – diesen Job an der Schule machen.
In anderen Bundesländern läuft das (laut Session-Teilnehmer) z.B. so:
- um IT & Medien kümmern sich teilweise Lehrkräfte, das als Netzwerkbeauftragte, oder SL (BW)
- niemand (MVP); finanzielles Problem bedeutet: bisher keine Ausstattung; aber: „ItsLearning“ kommt in den Sommerferien. Aber: keiner mit IT-Knowhow dabei – Lehrkräfte soll das alleine aufsetzen und einführen.
- jeder kümmert sich um sich … LK sind oft Einzelkämpfer – auch in Sachen medienpädagogischer Kompetenz und Unterricht
Ist-Situation laut Session 4.4. laut Teilnehmern:
- bei Gefahren (Cybermobbing z.B.) sind Externe gefragt – für SuS-Workshops, aber nicht für LK-Schulungen
- spezielle Angebote wie Filmanalyse, Videoworkshops o.ä. werden angefragt, jedoch fehlt dabei die Nachhaltigkeit
- Schulen sprechen zwar davon, dass es Medienkompetenz wichtig sei – angebotene Veranstaltungen etc. werden dennoch eher bedingt angenommen.
- In Ministerien, Fortbildungsinstituten usw. in Deutschland werden nur Lehrer*innen eingestellt, auch im Bereich digitale Bildung – das würde es in Unternehmen niemals geben.
- Auch Finanzen sind oft ein Problem, nicht immer sind Mittel für Fortbildungen, Aktionstage o.ä. an Schulen verfügbar
- Kooperation Schule-Außerschulische findet nur punktuell statt, hängt stark vom Engagement der Schule oder Elternschaft ab, ist strukturell nicht verankert.
- etc.
Möglichkeiten / Wünsche der Beteiligten aus Session 2.8. passend dazu:
- IT-/Medien-Aufgaben auf mehrere Schultern verteilen, mehrere Experten gewünscht
- Weitsicht, LK 1 bis 2 Jahre vorher schulen
- mehr IT-Beauftragte bei Neueinführungen
- Schulung von LK und SuS sollten zentral organisiert und geplant werden.
- Einführung von IT begleiten, fachlich und menschlich
- Teambildung unbedingt anregen!!!
- (digitale) Arbeitsplätze auch für Nachmittags planen > CoWorking in Schulen?
- IT-Support, Beratung, Management in Schulen muss ähnliche wie in der Wirtschaft organisiert sein.
Möglichkeiten / Wünsche der Beteiligten aus Session 4.4. passend dazu:
- mehr Offenheit von LK notwendig und Multiplikatoren-Schulung (wirkt nachhaltig)
- Schule kann am besten gemeinsam gelingen – zusammen mit außerschulischen Kräften, der Wirtschaft usw.
- Taskforces einrichten, Experten anfordern über BIMI / Weiterbildungsinstitution (gibt es schon: Kreismedienzentren in BW und Sachsen) > sollten vom Land bezahlt werden
- strukturelle Verankerung der Kooperation Schule & außerschulische Fachkräfte bzw. Medienexperten
- Mitarbeiter-Teams müssen interdisziplinär strukturiert sein.
- Verankerung von Medienkompetenz in Lehrplänen alternativ: Medien-/IT-Kompetenz als eigenes Schulfach oder querschnittsorientiert.
- etc
Ein vergleichsweiser Blick in die Wirtschaft:
In Unternehmen mit so vielen Mitarbeitern und technischen (medialen) Herausforderungen gäbe es eine ganze IT-Abteilung und freiberufliche Experten.
Mit 10, 20 oder mehr IT-Fachkräften. Wie sollen Schulen das ohne vergleichsweise viele IT-Mitarbeiter schaffen?
“Das Problem zu lösen, ist Aufgabe der jeweiligen Schule”, sagte Schleswig-Holsteins Digitalisierungs-Minister Jan Philip Albrecht, als Susanne ihm 2019 (Link zum Interview) diese Frage stellte. Es müssten halt Personalressourcen dafür freigeschaufelt werden. Doch: Lehrkräfte sind dafür nicht ausgebildet, weswegen „Personal freischaufeln“ nicht die richtige Antwort sein kann.
Aber das wäre die richtige Antwort:
Digitalisierungs-Manager und freiberufliche Medien-Experten könnten diese, mittlerweile fast existenzielle Positionen und Aufgaben, übernehmen.
Wie? Wir wissen wie! Mehr erfahren? Lösung schaffen? E-Mail-Kontakt
Die ersten Aufgaben, laut Session-TN 2.8., von Digitalisierungs-Managern sollten sein: Teambildung (interdisziplinär), Mindset-Schulung, Coachings als Intro.
Die Idee für den Digitalisierungs-Manager für sowie freie Mitarbeit von Experten an Schulen hatte Susanne Braun-Speck im Sommer 2018 > siehe Artikel auf unserer Vereins-Website.
Über die Einreicher/innen
Susanne Braun-Speck, 51j aus SH, ist heute freie Referentin für digitale Bildung (für Lehrkräfte sowie SuS) und freiberufliche Online-Marketing-Beraterin mit Schwerpunkt Webdesign und Content-Management. Zuvor 1996-2016 war sie IT-Personalvermittlerin und FranchiseGeber, Kunden waren Mittelstand und Großunternehmen. Seit 2011 engagiert sie sich in Schulen, organisierte zunächst Kurse im Ganztagsbereich für hochbegabte Kinder (mit Themen wie Bionik, Scratch, Robotik, etc), wurde dann selbst zur Referentin im Enrichmentbereich (Hochbegabtenförderung); war mehr als 4 Jahre aktive Elternvertreterin, und kennt somit Schule in mehreren Rollen. 2017 gründete sie mit Schülern eine Online-Schülerzeitung (als digitales Lernprojekt), welche 2018 und 2020 die beste Online-SZ von Deutschland wurde (Niveau: GYM/GMSmO). Aktuelles steht hier: media4schools.de

Neues Berufsbild? Digitalisierungs-Manager für Schulen
Wie kommt digitales Knowhow kurzfristig und für die Beteiligten einfach in die Schulen? Wie werden Prozesse geändert? Dafür haben wir 2018 das Berufsprofil des …
Digitalisierungs-Managers für Schulen
… entworfen. (Name, Idee, Texte: CC BY-NC-ND by Susanne Braun-Speck (tiefenschaerfe.de sowie Vorstand des Sii-kids & -talents e.V.)) Bestenfalls wird der „Beruf“ zu einem Zertifizierungs-Lehrgang der IHK. 2019 wurde das Berufsprofil angepasst (siehe auch pdf).
Inhaltlich-fachlich könnte es so aussehen, dass Digitalisierungs-Manager für Schulen tätig werden (je nach Schulgröße Voll- oder Teilzeit, ggf tageweise) und dort folgende Aufgaben für eine oder mehrere Schulen übernehmen:
- lokale IT-Projektleitung und Organisation
- Koordination und Coaching aller Beteiligten (Schulen, Verwaltung, ggf Zusammenarbeit mit dem IQSH, SEB, SV, Lieferanten von Hard- und Software, etc);
- Ist-Analyse und Bestandsaufnahme der technischen Ausstattung/IT-Infrastruktur und vorhandener Kompetenzen sowie Lehrmaterials
- Planung und Steuerung der Einführung von neuen Medien, Lehr-Methoden & -Formaten & Technologien
- Eruierung des Lehrkraft-Knowhows und Planung deren Weiterbildung; Einarbeitung der Lehrkörper in neue technische Ausstattung (Hard- und Software)
- Entwicklung des Medienentwicklungsplans für die Beantragung von Mitteln aus dem DigitalPakt
- Planung und Beschaffung fehlender Technik (inkl. Vergleich von Systemen und Anwendungen; Einholung von Angeboten, etc sowie deren laufende Administration
- Ggf. Entwicklung eines schuleigenen Lernportals zwecks Nutzung im Unterricht von Schülern und Lehrern
- Training und Unterrichtung von jeweils mindestens zwei Schülern pro Klasse im ersten Schuljahr; infolge Begleitung dieser Schüler bei Peer-To-Peer-Trainings
- Außerdem könnte die Entwicklung und Einführung eines Oberstufenprofils „Wirtschaft & neue Medien“ Aufgabe des Digitalisierungs-Managers sein.
- sowie: das Finden von außerschulischen Lernorten, wohin er Ausflüge oder deren Nutzung organisiert

Digitalisierung in Schulen? Ist-Situation & die Ideen eines Thinktanks
Bildungsmonitor straft Schulen ab.
Erstmals wurde im Bildungsmonitor 2018 der Bereich “Digitalisierung in Schulen” vertieft untersucht. Das Ergebnis zeigt: Deutschland liegt im internationalen Vergleich schwach im Mittelfeld, einige Bundesländer bekommen ein “unterdurchschnittlich”.
Der Bildungsmonitor vom Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln läuft im Auftrag der Initiative “Neue Soziale Marktwirtschaft” (INSM). Er zeigt im internationalen Vergleich, dass Deutschland bei der Computernutzung an Schulen, bei den IT-Kompetenzen der Schüler und bei der Forschung Nachholbedarf hat. Innerhalb Deutschlands zeigt sich ein differenziertes Bild: Bayern und Baden-Württemberg zeigen hier Stärken. Schleswig-Holstein und viele der neuen Länder schwächeln. Siehe Factsheet SH. Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer der INSM wird in deren Pressemitteilung vom 15.8.2018 wie folgt zitiert: „Für die Digitalisierung brauchen wir eine bessere Ausstattung der Schulen, mehr Lehrerfortbildung, mehr Austausch über innovative digitale Lehr- und Lernkonzepte und vor allem eine regelmäßige Überprüfung digitaler Kompetenzen der Schüler und ihrer Lehrer.“
Konkrete Lösungsvorschläge liefert ein Reinfelder Thinktank
Nicht nur die Bundeskanzlerin möchte jetzt (endlich) die Digitalisierung vorantreiben. Auch ein Elternteam mit einschlägigem Fachwissen aus Reinfeld (Holstein) macht sich Gedanken darüber. Vor den Sommerferien stand bereits die Idee im Raum, ein Lernportal für den Unterricht aufzubauen und jetzt zudem die Position eines Digitalisierungs-Managers in der Schule zu schaffen. Für ein skalierbares Pilotprojekt werden Sponsoren und ein Schirmherr (m/w) gebraucht!
Zum Reinfelder Digitalisierungs-Thinktank-Team gehört Susanne Braun-Speck, die bereits die beste Online-Schülerzeitung Deutschlands 2018 – erKant.de – coachte. Sowie René Krolow (CDU), der in den Sommerferien zur Schülerzeitungsredaktion Kontakt aufnahm, um zusammen herauszufinden, wie die Oberstufe der Immanuell-Kant-Schule in Reinfeld belebt werden kann. Aktiv mitarbeiten wird auch Barbara Hilgert, die Mutter von 3 Schülern und KMU-Beraterin im Bereich “Work 4.0 – Digitalisierung im Arbeitsleben” ist. Krolow ist IT-Projektleiter und Braun-Speck Webdesignerin und Content-Marketing-Fachfrau. Zusammen sind die drei ein fachlich versiertes Team! Die richtigen Fragen aus der Elternschaft, die mit digitalem Arbeiten bisher kaum etwas zu tun hatten, stellt u.a. Team-Mitglied Petra Naethbohm. Letzte Woche lernte sie bei Braun-Speck, wie am PC Bewerbungen erstellt und per E-Mail versendet werden. „Ich bin jetzt Anfang 50 und muss lernen, wie das geht, damit ich meine Tochter unterstützen kann. Ist das nicht eigentlich die Aufgabe der Schule in Zeiten wie diesen?“
Jüngster Bildungsauftrag für Lehrer ist tatsächlich, in allen Schulfächern digitales Lernen und Arbeiten einfließen zu lassen. Doch: Das ist einfacher gesagt als getan, denn vielen Lehrern geht es ähnlich, wie Naethbohm: Sie sind nicht mit PC, Handy und den Möglichkeiten des Internets aufgewachsen.
Aber wie kann nun digitale Bildung gelernt und gelehrt werden?
“Vor den Ferien war ich u.a. Teilnehmer einer Konferenz mit Lehrern, bei der der Lehrplan durch digitale Lehrinhalte erweitert werden sollte. Hier waren deutlich Umsetzungsprobleme zu spüren, die von Lehrer- sowie Technikmangel, Generationskonflikten und fehlender Praxis herrühren: Woher sollen Knowhow, Technik und Zeit dafür kommen? In der ersten Schulwoche findet dazu eine Veranstaltung in Kiel statt. Sollen da jetzt alle Lehrer von SH zeitgleich hinfahren? Unmöglich.”
In der Konferenz konnte Braun-Speck natürlich Ideen für digitale Lerninhalte liefern und verneinte auch nicht direkt, die Online-Schülerzeitung für Unterrichtszwecke nutzbar zu machen, aber: “Kaum war ich aus der Tür, stand für mich fest: Schülerzeitung soll Schülerzeitung bleiben (der Sinn dahinter hat nichts mit Unterricht zu tun, sondern mit freier Meinungsäußerung und selbstaktivem Wirken) und kann sowieso nicht alle Probleme lösen.”
Denn: Wer würde den rund 65 Lehrern zeigen, wie das online alles geht?
Die Redakteure der Schülerzeitung erKant haben bei Braun-Speck Workshops und/oder Einzelschulungen mitgemacht, und nutzen von ihr erstellte Lernvideos. Ein Schüler absolvierte im Herbst 2017 sogar sein Betriebspraktikum in ihrer Agentur tiefenschaerfe.de, wurde aber danach direkt als “Fachkraft” für das Projekt Schüler-Medien-Lotsen abgeworben. In den Lernvideos sind einige Lerninhalte, die auch im Lehrplan für das Fach “Informatik” stehen, enthalten. Doch all das hat ihr niemand bezahlt, nur beim Finanzieren der Fremdkosten haben ihr ein wenig Sponsoren geholfen, die sie aber selbst über ihren Verein sii-kids &-talents e.V. gewinnen musste.
Fakt ist: In Schulen wird nach wie vor überwiegend Frontalunterricht gegeben. Bei der Online-Schülerzeitung lernen und nutzen die Jugendredakteure allerdings all die neuen selbstaktiven, digitalen Methoden: Projektarbeit mit digitalen Medien, kreatives Arbeiten, Flipped Classroom, blended und online Learning, Recherche im Internet, etc.
Das Wichtigste: Die Jugendredakteure von erKant sind keine Konsumenten von digitalen Lösungen, sondern: sie entwickeln diese und sind Produzenten von multimedialen und interaktiven Online-Seiten, Videos, Audios, etc.
Grafik: mmb Institut GmbH 2018, Quelle: Bertelsmann Stiftung
Chancengleichheit? Soziale Gerechtigkeit?
Ohne gemeinnütziges Engagement würde es in vielen gesellschaftlichen Bereichen ganz anders aussehen. Aber im Bereich Digitalisierung für Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit zu sorgen, ist ein ziemlich großes Projekt, denn das Problem fängt in den Privathaushalten ohne PC´s an und setzt sich in den Schulen nur fort. Chancengleichheit finden Schüler übrigens auch in der regionalen Schullandschaft nicht: An der Reinfelder Gemeinschaftsschule gibt es z.B. nur eine Informatiklehrerin. Eine für alle ab dem 9. Jahrgang, die das Wahlpflichtfach “Informatik” haben. 30 Schüler pro Jahrgang. Was soll das bringen? Wie werden die vielen anderen Schüler im Digitalisierung-Zeitalter auf die Zukunft vorbereitet? Anders dagegen sieht es zum Beispiel auf dem Oldesloer Gymnasium aus. Dort haben alle Schüler ab der 8. Klasse Informatikunterricht.
Auf die Frage einiger Lehrer an Braun-Speck, wie die Online-Schülerzeitung für den Unterricht genutzt werden könne, schlug sie etwas Anderes vor: Ein eigenes Content-Management-System als Lernportal für Schüler mit ihren Lehrern inklusive Nutzung der Lehrvideos, die sie für die Schülerzeitung bereits erstellt hat, sowie: Das Geben eines Kurses “Digitale Medien” im Ganztagsunterricht – allerdings nicht mehr pro bono. Im Grunde genommen wäre es aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn nur eine Gruppe von 10, 12 Schülern pro Schuljahr mitmachen könnte. Es müsste flächendeckende Lösungen geben. Für alle Schüler. Bundesweit an 33.000 (Quelle: Statista) allgemeinbildenden Schulen!
Digitalisierungs-Manager für Schulen könnten es leisten.
Als der Reinfelder CDU-Politiker Krolow sich in den Sommerferien an die Schülerzeitung wendete, trafen sich er, Braun-Speck sowie Abiturient und Schülerzeitungsmitglied Marvin Ladwig zum Gedankenaustausch im Mocca am Herrenteich. Ursachen und Gründe wurden gesucht, zum gegenseitigen Verständnis gebracht und Ideen entwickelt. Gesprächsgegenstand waren verschiedene Schulthemen, aktiv wird jetzt vorerst das “Digitale Lernen & Arbeiten in der Schule” in Angriff genommen. Hilgert und Naethbom, seit Kurzem auch Elternvertreter in der Kant-Schule, wollten direkt daran mitarbeiten. SEB-Vorstand Jan Hohmeyer ist natürlich auch ein wenig involviert, zumal er selbst Organisations-Entlastung durch digitale Lösungen braucht. Auch die Lehrer-Digitalisierungs-AG hat sich Braun-Specks Ideen schon angehört – und war begeistert.
Fakt ist: Finanzielle Mittel und Knowhow-Vermittler fehlen bisher, um praktische Lösungen, die Vielen und nicht nur einem Bruchteil der Schüler und Lehrer nutzen, anbieten zu können. Auf Landesebene sind bereits Digitalisierungs-Programme und Fördermittel geplant, wurde Braun-Speck auf Nachfrage per E-Mail mitgeteilt. Aber wie lange dauert es bis zur Umsetzung? Vermutlich viel zu lange für all die Schüler, die spätestens ab der 9. Klasse wissen sollten, wie das digitale Lernen und Arbeiten geht. Fachlich könnten Digitalisierungs-Manager den Schulen liefern, was diese dringend brauchen. Deren Aufgabenkatalog bzw. Berufsprofil ist schon entworfen und dem Lehrer-Digitalisierungs-Team vorgestellt.
Stadt, Wirtschaft und/oder Sponsoren könnten es finanziell möglich machen
Schlussendlich sind es Firmen und Betriebe, die fürs Arbeitsleben digital vorbereitete Jugendliche als Nachwuchs brauchen. “Ein Bekannter von mir entwickelt gerade ein Förderprogramm für Digitalisierungs-Vorhaben von Klein- und Mittelständlern, welches zu 50% aus EU-Mitteln und zu 50% durch Sponsoring aus der Wirtschaft finanziert werden soll – gemeinsam mit dem zuständigen Ministerium. Das wäre vielleicht auch ein gangbarer Weg im Bildungswesen?” Auch eine lokale Finanzierung wäre denkbar, das heißt durch die Gemeinde.
Was das Team hier als Pilotprojekt in einer Schule im Sinn hat, könnte bereits im November starten und nach der Anlaufzeit von circa drei Monaten in der nächsten Schule eingeführt werden.
Lokal starten und dann bundesweit skalieren ist möglich.
Eine Skalierung im ganzen Kreis Stormarn, ja sogar in ganz Schleswig-Holstein und dann bundesweit ist möglich. Frührentner aus der IT-Welt kennt Braun-Speck aus ihrem alten Job (IT-Personalvermittlung) genug (bundesweit). All die mit Trainer- / Dozenten-Erfahrung wären dafür geeignet. Teilzeit reicht. Hauptsache es geht flächendeckend los.
Vereinsvorstand Braun-Speck sucht nun für das Vorhaben “Digitales Lernen und Arbeiten in der Schule“ finanzstarke Partner. Stiftungen, Privatpersonen und Unternehmen könnten bereits ihre Hilfe anbieten und einen Letter of Intent (LOI) senden (formlos, in eigenen Worten), in dem sie erklären, so ein lokales oder kreisweites Pilotprojekt mit der Summe x unterstützen zu wollen. An: kontakt@sii-kids.de. Sofort-Spenden können direkt aufs Vereinskonto gehen: Sparkasse Holstein, IBAN: DE 08 213 522 400 179 094 214 oder über Paypal an spenden@sii.kids.de
Interessante Termine zum Thema:
- 21.9.18 Impulskongress und Digitalstrategie in Kiel
- 26.9.18 Schleswig-Holsteiner Bildungstag in Norderstedt
Weiterführende Informationen & Quellen:
- Verein: sii-kids.de als Förderpartner der
- Schülerzeitung: erkant.de
- Braun-Speck (Job): tiefenschaerfe.de
- Alle Ergebnisse des Bildungsmonitors 2018 finden Sie unter www.insm-bildungsmonitor.de, den gesamten Studienbericht als pdf hier, das Factsheet SH hier.
- Fördermittel / Digitalpakt der EU in SH
- Fotos:
- Schülerin mit Tafel: pixabay
- S. Braun-Speck: Carsten Plückhahn
- R. Krolow: DAV